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Horst Schulten
10.08.2008, 21:37
Spielberichte zum Qualifikationsturnier zum ARAG Niederrhein-Pokal 2008 der Frauenmannschaften am 10.08.2008


Heute wäre ein gutes Wetter gewesen, um einen Guinessbuch-Rekord im „Bettdecke über den Kopf ziehen“ aufzustellen. Dennoch, einige junge Frauen des BV Gräfrath samt ihrer Trainer und Betreuer sowie einiger, weniger Schlachtenbummler –einschl. Baby und Mannschaftsmaskotchen Patrizia- waren bereit, früh aufzustehen, um bereits um 8.30 Uhr den wildromantischen Aschenplatz des benachbarten Höhendorfes zu betrachten. (Anmerkung des Redakteurs: Die ständigen Bemerkungen zu Baby Patrizia: „ist die süß“, „ach wie niedlich“, machen mich nervös und lassen mich um das dauerhafte Fortbestehen der Frauenmannschaft fürchten).


Folgende Spielerinnen vertraten heute den BV Gräfrath:

Stephanie Bux, Melanie Bux, Kerstin Börß, Yvonne Durst, Anna Groß-Bölting, Monika Heiden, Michele Keil, Merem Lotz, Anna Mähner, Claudia Rosenkranz, Daniela Schulten, Banu Tekin, Patrizia Wallenda und Laura Kahlert.


Gespielt wurde jeweils 1 x 17 Minuten jeder gegen jeden auf Großfeld. Lediglich die Spiele gegen die Frauen des FC Britannia fanden ohne Wertung auf dem Kleinfeld statt.


Unsere Damen erzielten die nachfolgenden Ergebnisse:


BVG – Eintracht Solingen 0 : 3

Verbandsligist Eintracht Solingen war der erwartet schwere Gegner. Trotzdem gelang es unserer Mannschaft, bis zur 10. Minute ein 0 : 0 zu halten. U. a. eine tolle Parade von Torhüterin Stephanie Bux und ein toller Einsatzwille aller Spielerinnen hielten das Spiel offen. In der 10. Minute war es aber passiert. Nach einer weiten Freistoßflanke war eine Eintracht-Spielerin mit dem Kopf zur Stelle und es stand 0 : 1. In der 14. Minute ging es für uns dann deutlich zu schnell. Eine tolle Kombination wurde durch Solingens Top-Stürmerin Nicole Päppke souverän mit dem 2 : 0 abgeschlossen. Das 3 : 0 in der 16 Minute, ein trockener Schuss von der Strafraumgrenze, führte dann zum Endergebnis. Der BVG hatte sich gegen Solingens beste Frauenmannschaft gut verkauft.


BVG – TSV Aufderhöhe 0 : 0

Das Spiel gegen den TSV war, wie es das Ergebnis auch aussagt, sehr ausgeglichen. Die einzige echte Torchance der TSV-Frauen machte Stephanie Bux in der 14. Minute zunichte. Leider kommen wir selbst immer noch viel zu selten vor das gegnerische Tor, um selbst einmal zum Abschluss zu kommen. Wenn wir das noch schaffen, ist dann so ein Spiel auch einmal zu gewinnen.


BVG – FC Britannia 0 : 3

Lag es daran, dass unsere Frauen dieses Spiel wegen der fehlenden Wertung von vorneherein schon abgehakt hatten? Oder war es das Leistungsloch nach den ersten beiden schweren Spielen? Jedenfalls wirkte die Vorstellung in diesem Spiel richtig lustlos. Zu allem Überfluss verletzte sich in diesem Spiel auch noch unsere Torhüterin Stephanie Bux am Knöchel. Das Turnier war für sie zu Ende. Gute Besserung von dieser Stelle.


BVG – VfL Witzhelden 0 : 4

Die Witzheldener Frauen waren auf ihrer heimischen Asche deutlich überlegen und erhöhten in regelmäßigen Abständen den Spielstand. (2., 6., 10. und 12. Minute). Ohne „gelernte“ und entsprechend „trainierte“ Torhüterin hatten wir keine Chance. Dies soll kein Vorwurf an die Ersatztorfrau sein, die sich alle Mühe gab. Letztlich wurde sie aber zu oft im Stich gelassen. Nicht unschuldig an der Ergebnishöhe war auch der Schiedsrichter, der mit dem 4 : 0 ein klares Abseitstor anerkannte.


BVG – Lützenkirchen 0 : 2

Das letzte Spiel war bei beiden Mannschaften von Kraftlosigkeit geprägt. Nichts wollte mehr richtig gelingen. Die Bälle wurden einfach nur weg geschlagen. Zu selten wurde versucht, dass Spiel konstruktiv aufzubauen. So kam jeder Ball nach vorne postwendend zurück, auch deshalb, weil man als Mannschaft zu spät rausrückte. Lützenkirchen war dann noch die cleverere Mannschaft, die in der 3. und 5. Spielminute traf.


Unter dem Strich bleibt für das Trainergespann noch viel Arbeit! Dennoch ist die Substanz der Mannschaft deutlich besser als in der letzten Saison. Mit viel Fleiß und Trainingseifer lässt sich da etwas aufbauen. Man (Frau) darf nur nicht zu schnell den Kopf in den Sand stecken. Sobald die ersten Erfolgserlebnisse (mal ein Tor, mal ein Punkt) kommen, wächst das Selbstvertrauen. Dann kommt vielleicht auch einmal etwas Ruhe rein und man kann mal ein Spiel entsprechend aufbauen. Ihr seid auf dem richtigen Weg, auch wenn dieser Weg noch weit und steinig ist.

Vermissen werdet Ihr auf jeden Fall Laura Kahlert, die heute ihre „vorläufig“ letzen Spiele für den BV gemacht hat. Laura geht für ein Jahr nach Amerika und wird dann hoffentlich mit vielen neuen Eindrücken zur Mannschaft zurückkehren. Laura, alles Gute, bleibe gesund und genieße Deine Zeit im Hamburgerland.


Ein paar Anmerkungen noch zum Gesamteindruck der Veranstaltung:

Der VfL Witzhelden als Ausrichter hat sich alle Mühe gegeben, einen angenehmen Rahmen zu schaffen. Verpflegung und Getränke waren topp und zu angenehmen Preisen. Auch dem Dauerregen begegnete man durch das Aufstellen von entsprechenden Pavillions. Warum dieses Turnier der Frauen aber nicht auf einem der zahlreichen Kunstrasenplätze in unserem Kreis gespielt wurde, habe ich nicht verstanden. Zudem gibt es in unserem Kreis auch Sportstätten mit entsprechenden Tribünen, wo man sich hätte unterstellen können und die dem Anlass eines Pokalturniers angemessener gewesen wären. Schade, vor allem für die Frauen, dass man sich da so wenig Mühe gegeben hat. Das Pokalturnier wirkte so eher wie ein lästiges Übel. Nochmals, es sind hier nicht die Leistungen und Bemühungen des VfL Witzhelden, die hier kritisch zu betrachten sind. Der VfL Witzhelden hat noch das Beste daraus gemacht!

Der Schreiberling