Spielbericht vom 21.04.2013


Ergebnis: 2 : 2 (HZ: 1 : 0 für den BVG)


Mannschaftsaufstellung:

Jan Hückeler; Rudolf Groß-Bölting, Sebastian Zupanic, Sebastian Eckhoff, Denis Petti; Fabian Schulten, Sandro Avanzato, Robert Kucybala, Raschid Laghmouchi; Tobias Tietz, Davide Mangia.


Spielerwechsel:

Mladen Tomic für Tobias Tietz (58. Min.), Steffen Mielenbrink für Robert Kucybala (78. Min.).


Schiedsrichter:

Ünal Sögüt hat sich heute wahrlich nicht den Ruf eines Heimschiedsrichters verdient. Pfiff in der 2. Halbzeit recht kleinlich gegen uns und stand doch häufiger mit der Abseitsregel auf Kriegsfuss.


Besondere Vorkommnisse:

3 gelbe Karten für den VfB, keine einzige für uns. Dass wir heute keine gelben Karten wegen Meckern bekommen haben, freut mich sehr. Ansonsten ist diese Bilanz ein Zeichen dafür, dass wir mit unserem Einsatz nicht an die Grenzen gegangen sind.


Tore:

1 : 0 (6. Min.) Sandro Avanzato. Nach einem Pass von Sebastian Eckhoff will sich VfB Torhüter Florian Köhmel den Ball erlaufen, bekommt diesen aber nicht richtig unter Kontrolle. Sandro Avanzato erobert sich den Ball und schiebt aus 16 m locker ein.//2 : 0 (46. Min.) nach einem schnellen Angriff über unsere rechte Seite über Rudolf Groß-Bölting und Davide Mangia kommt der Ball auf den in der Mitte völlig frei stehenden Tobias Tietz, der nur noch den Fuß hinzuhalten braucht. 2 : 1 (60. Min.) nach einem Flanke des eingewechselten Matheo Agrussa köpft Papini ein. 2 : 1 (77.) eine flache Hereingabe eines VfB-Spielers fälscht Sebastian Zupanic bei seinem Rettungsversuch ins eigene Netz ab –kein Vorwurf an Zuppy!-.


Jetzt haben wir in der Rückrunde noch kein einziges Spiel verloren und sind nunmehr seit insgesamt 12 Pflichtpielen ungeschlagen. Traurig ist, dass wir trotz dieser Bilanz nicht richtig von der Stelle kommen, weil es heute wiederum nur zu einem Unentschieden reichte. Seit der 3-Punkte-Regel ist ein Unentschieden weder Fisch noch Fleisch. Wir müssen in Zukunft einfach wieder mutiger und vor allem deutlich entschlossener am Sieg arbeiten, erst recht wenn wir 2 : 0 führen. Schließlich war das nicht die erste Begegnung in dieser Saison, die wir nach einer 2 : 0 Führung trotz weiterer Torchancen noch mit einem Unentschieden beendet haben. Das ist zu wenig!!!

Wir kamen eigentlich recht gut ins Spiel, ließen, wie auch der VfB, bei Ballbesitz den Ball laufen und suchten die Lücken in den Reihen des Gegners. Die war auch nach einem Pass von Sebastian Eckhoff schnell gefunden. VfB-Torhüter Florian Köhmel war weit aus seinem Tor geeilt, um den Pass von Sebastian Echkhoff zu klären und bekam ihn dabei nicht unter Kontrolle. Sandro Avanzato roch den Braten, eroberte sich den Ball und schob aus 16 m sicher ein. Mit dem 1 : 0 im Rücken hätte man jetzt eigentlich befreit aufspielen können. Einige Male gelang das auch ordentlich, vor allem, wenn der Ball über die Außenbahn lief. Das machten wir heute aber viel zu wenig. Außerdem fehlte es an Konzentration und an der Passgenauigkeit. Was zunächst ganz gut begann, machten wir meist mit dem letzten Pass zunichte. Außerdem ließen wir ab Mitte der zweiten Halbzeit die Zügel etwas zu sehr schleifen. Dennoch gab es in der ersten Halbzeit die eine oder andere Chance auf 2 : 0 zu erhöhen, wenn ich da an die Hereingaben von Davide Mangia, Raschid Laghmouchi oder Rudolf Groß-Bölting denke, wo man sowohl die Hereingabe als aus den Abschluss besser spielen muss. Der VfB spielte in der ersten Halbzeit zwar in einem durchaus ausgeglichenen Verhältnis mit, erarbeitete sich aber keine wirkliche Torchance. Das 1 : 0 zur Pause ging also in Ordnung und hätte auch ein Tor höher ausfallen können.

In der Halbzeit versuchten wir es mit einem Weckruf. Zu lethargisch empfanden wir den Auftritt der Mannschaft in der ersten Hälfte. Zu viele unserer Spieler waren meilenweit von ihrer Normalform weg, und das ausgerechnet in einem Derby. Zu wenig Laufbereitschaft, zu wenig Tempo, zu wenig Konzentration und damit zu wenig Genauigkeit in den Aktionen. Es gab ausreichend Punkte, die verbesserungswürdig waren. Der Weckruf schien zunächst gefruchtet zu haben. Kurz nach dem Wiederanpfiff ging es mal schnell über Rudolf Groß-Bölting, der zu Davide Mangia weiterleitete. Dieser sah dann den besser postierten Tobias Tietz, der das 2 : 0 besorgte. Jetzt ging es zunächst munter weiter und Davide Mangia bot sich nach einem Vorstoß über die linke Seite noch eine Möglichkeit. Hier hätte er wohl besser den Abschluss als den Mitspieler gesucht. Spätestens mit der Einwechslung des richtig guten Matheo Agrussa für Aggül beim VfB kam ein Bruch in unser Spiel. Zudem mussten wir unsere zweite Spitze Tobias Tietz, der angeschlagen ins Spiel gegangen war, herausnehmen. Irgendwie ging bei uns jetzt immer mehr die Ordnung verloren und der VfB machte immer mehr Druck. Letztlich war es dann Agrussa, der den Anschlusstreffer durch Papini mit einer feinen Hereingabe vorbereitete. Der VfB gab jetzt Gas und wir zogen uns insgesamt viel zu weit zurück, überließen dem Gegner viel zu viele Räume und liefen dadurch hinterher. Insgesamt war in dieser Phase bei uns zu wenig Willen zu erkennen, den läuferischen Aufwand zu erhöhen und uns deutlicher dagegen zu stemmen. Wenn wir uns einmal Bälle eroberten, konnten wir zu selten Nadelstiche setzen, weil wir in der Offensive zu häufig auf Einzelaktionen bauten, als miteinander den Erfolg zu suchen. Die größte Chance bot sich noch Sebastian Zupanic, der mit einem Freistoß aus 18 m am Lattenkreuz scheiterte. Leider war Zuppy auch der Unglücksrabe, der eine Hereingabe von der rechten Seite in der 77. Min. unglücklich ins eigene Tor abfälschte. Dem defensiv stets aufopferungsvoll kämpfenden Sebastian Zupanic hier einen Vorwurf zu machen, wäre aber völlig verfehlt! Am Ende machte der VfB soviel Druck, dass er dem Siegtor näher war als wir.

Zufrieden sind wir mit dem Punkt trotzdem nicht, weil wir uns nach einer 2 : 0 Führung wieder die Butter vom Brot haben nehmen lassen. Aufgrund der Möglichkeiten, die wir bereits vor dem 2 : 0 hatten, hätten wir schon klarer führen müssen. Warum wir uns dann in der 2. Halbzeit nicht mit deutlich mehr Einsatz konsequenter hinten heraus bewegen und nach vorne spielen, sondern dem Gegner das Feld überlassen, macht mich nachdenklich. Offenbar fehlt der Mannschaft in solchen Situationen noch die taktische Reife und Cleverness. Vielleicht müssen wir einfach noch etwas Geduld haben. Diese Reife, die ich meine, die fällt leider nicht vom Baum. Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass die heutige Startelf trotz des „Seniors“ Raschid Laghmouchi, der mit seinen 29 Jahren den Schnitt ein wenig drückte, über ein Durchschnittsalter von 22,2 Jahren verfügte. Der Altersschnitt sollte aber auch zu der Erkenntnis führen, dass man fehlende Reife auch durchaus einmal „weglaufen“ kann. Das haben wir heute leider nicht gemacht und deshalb haben wir letztlich auch nicht gewonnen!