Grenzwertige Chancenverwertung

[AS263]

Leider kam ich bisher nicht dazu, über unser Heimspiel gegen Post SV am 25.01. und über das vorgezogene Spiel in Berghausen vom 27.01. zu berichten, was blöd ist, da sich die beiden Spiele stellenweise ähnelten und in meinem Kopf mittlerweile einiges durcheinander geht. Wer etwas liest, das beim falschen Spiel steht: Bitte melden!

Es fing schon Freitag beim Training an. Vertretungstrainer Chris und ich rauften uns die Haare! Hatten unsere Jungs vergessen, dass der Sinn des Spiels ist, das Runde in das Eckige zu befördern, es keine Punkte dafür gibt, sich wunderschöne Chancen herauszuspielen, den Ball dann aber knapp am leeren Tor vorbeizusemmeln?
Da das Trainingsspiel auf die Mini-Tore stattfand, beruhigten wir uns damit, dass die Tore am Folgetag erheblich größer und damit hoffentlich besser zu treffen wären.

Irrtum! Unsere Spieler machten genau da weiter, wo sie am Vorabend aufgehört hatten. Mensch, Jungs, den einen oder anderen hätte ja sogar ich reingemacht!
Den Sinn des Spiels verstanden hatte wohl Tim, der in der 9. Minute das 1:0 schoss.

Kennt Ihr das? Man steht am Rand, eigentlich ist alles gut, die eigene Mannschaft führt, und trotzdem fürchtet man die ganze Zeit ein Debakel? Ein solches Spiel war das am Samstag. Ich wurde die innere Unruhe nicht los. Es wirkte wie eins der Spiele, bei dem sich letztlich rächt, dass man nicht schon in den ersten Spielminuten den Sack zugemacht hat. Wenn es am Ende heißt: „Und dann kam der Gegner nur genau dreimal vor unser Tor – und schoss 3 Tore.“

Zum Glück entspannte Lucas 2:0 in der 30. Minute die Lage etwas.

Doch als in der 2. Halbzeit der Schiedsrichter begann, ein paar merkwürdige Entscheidungen zu treffen, ahnte ich Böses. Denn was machen unsere Jungs, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen? Sie werden wütend, lamentieren, diskutieren, .... – und vergessen darüber, Fußball zu spielen.
Ob der eine oder andere Abseitspfiff gerechtfertigt war oder nicht, weiß ich nicht.
Seltsam war jedoch: Ein Gräfrather und ein Postler rutschten beide im Zweikampf jeweils selbstverschuldet aus. Der Gräfrather bekam eine gelbe Karte, und zwar mit der Begründung, er habe im Fallen das Gesicht des Gegners berührt. Nee, klar! Hände fest an die Körperseite beim Sturz!
Auch ist wenig nachvollziehbar, warum ein BVGler – durchaus berechtigt – für Ballwegschlagen Gelb bekommt, ein Postler kurz darauf für die gleiche Aktion jedoch nicht.
Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob irgendwer beschlossen hat, den BVG zum Buhmann der C-Leistungsklasse zu machen. Wir sind seit Saisonbeginn Schlusslicht der Fairness-Tabelle, obwohl wir so oft das Gefühl haben, gegen sehr ruppige, unfaire Gegner zu spielen. Irgendetwas stimmt da doch nicht!?!

Da kann ich schon nachvollziehen, dass man gerne diskutieren würde. Aber Wunder über Wunder: Diesmal spielten die Gastgeber weiter.
In der 70. Minute lochte Luca zum 3:0-Endstand ein. Geht doch!

Es spielten Arian, Justin, Kevin, Lars, Loris, Luca, Noah, Patrick, Robin, Till, Tim, Timo.



Am Montag liefen beide Mannschaften Gefahr, den Chancentod zu sterben. Berghausen und Gräfrath neutralisierten sich zunächst nahezu 100%ig, allerdings nicht durch langweiliges Hin und Her im Mittelfeld, sondern durch eine vergebene Chance nach der anderen. Mal ging der Ball knapp am Tor vorbei, mal waren Latte oder Pfosten im Weg. Häufiger jedoch stellten zwei grandiose Torhüter ihr Können unter Beweis. Dass Philipp halten kann, wissen wir ja. Aber die Keeperin der Gastgeber! Wow! Sie hatte ganz schnell einen kleinen Fanclub – die Gräfrather Eltern. Irgendwer mutmaßte, sie sei vielleicht die Tochter von Neuer. Da der lt. Google Jahrgang 86 ist, halte ich eine Tochter im C-Jugend-Alter für unwahrscheinlich, aber weiß man’s?!?

Der Spielverlauf war für unsere Nerven hart an der Grenze des Erträglichen, vor allem, als Ende der 1. Halbzeit von der Gleichwertigkeit beider Teams plötzlich nicht mehr viel zu sehen war. Der BVG ließ sich beängstigend hinten rein drängen. Gut, dass die Gastgeber auch Probleme mit der Chancenverwertung hatten!
Der Halbzeitpfiff kam als Erlösung.

7 Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte Patrick endlich das 0:1. Der Ball flog im hohen Bogen über die Torhüterin hinweg. Ha! Hatten wir endlich eine Schwachstelle entdeckt! Jungs, jetzt nur noch lupfen!
Aber irgendwie wollte das nicht klappen.

Als es in der 60. Minute eine Ecke für Gräfrath gab, wechselte der Berghausener Trainer aus und schickte nun einen männlichen Keeper aufs Feld. Michael: „Passt auf! Der arme Kerl kommt jetzt rein und kassiert direkt ein Tor durch unsere Ecke.“ – Und genau so war’s! Unglücklich: Es war auch noch ein Eigentor.

In der 64. Minute setzte sich Robin, aus der Abwehr kommend, bis vors Tor durch, machte, anstatt sofort abzuziehen, noch einen kleinen Schlenker, so dass wir Zuschauer die Chance schon als vergeben sahen, und versenkte den Ball dann doch zum 0:3.

Ich weiß leider nicht mehr, ob es vor oder nach einer vergebenen Riesenchance von Noah war, dass er eine andere nutzte und in der 67. Minute zum Endstand von 0:4 einnetzte.

Es spielten Arian, Jannis, Justin, Lars, Loris, Luca, Noah, Patrick, Philipp, Robin, Till, Tim, Timo.


Damit ist die Hinrunde (11. und letzter Hinrunden-Spieltag ist übermorgen) für uns vorzeitig beendet.
Die Rückrunde beginnen wir direkt mit einer Niederlage am grünen Tisch , da wir beim Spiel gegen Solingen-Wald 03 leider mangels Personal nicht antreten können. Der Staffelleiter hat eine Verlegung auf den Dienstag bestimmt, der nun mal der einzige Tag in der Woche ist, an dem viele unserer Spieler anderweitige, nicht verlegbare Verpflichtungen haben.
Nach dem Hinrunden-Debakel und dem nur knapp verlorenen, tollen Pokal-Halbfinale wäre es sehr viel interessanter gewesen, das Spiel auszutragen. Aber wir können uns leider keine Spieler backen, und die Möglichkeiten, sich welche zu leihen, sind wegen der strengen Festspielen-Regeln leider auch schon nahezu ausgereizt.

Zu den anderen Rückrunden-Spielen treten wir aber wieder an.....