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[AS263]

Bis letzten Samstag dachte ich, Baumberg habe mit der Bronx nicht mehr gemeinsam als den Anfangsbuchstaben .....

Schon das Hinspiel in Gräfrath war etwas ruppig, und endete mit einer 1:5-Niederlage.
Im Rückspiel wollten unsere Jungs es besser machen.

Die Führung der Gastgeber (8. Min.) glich Lars nach schönem Zuspiel von Yakup in der 14. Minute aus. Alle Zuschauer sahen den Ball schon im Geiste über die Latte fliegen, doch irgendwie senkte er sich dann doch noch ins Tor.
Wahnsinnssekunden erlebten wir, als Till nicht nur einen Torschuss abwehren konnte, sondern die beiden Nachschüsse gleich mit. Dass er dreimal so schnell hintereinander reagieren konnte, ließ uns am Rand fast in Cheerleader-Tänze ausbrechen.

Luca wurde vom Schiedsrichter beleidigt. Er und Yakup kamen bald an den Rand und baten um Auswechslung, da sie fürchteten, sich sonst nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Auch die anderen wurden zunehmend wütend. Hatten sie ihre Nerven zuletzt auch bei unfairen Spielen recht gut im Griff, war es diesmal offenbar dann doch zu viel.
Ehrlich gesagt, fand ich die Reaktionen zunächst etwas übertrieben, obwohl auch ich sah, dass es ein nickeliges Spiel war, bei dem man den Schiedsrichter zumindest nicht als Baumberg-Feind bezeichnen konnte. Doch offenbar hatten wir Zuschauer nicht alles sehen können. So erfuhren wir erst hinterher von einem absichtlichen Kinnhaken und anderen Unglaublichkeiten. Da hatte sich wohl der eine oder andere in der Sportart vertan.
Wir versuchten vom Rand, unsere Spieler zu beruhigen. Unsere Beschwörungen, sich mittels vieler Tor zu rächen, wurden vielleicht erhört, aber nicht umgesetzt.

In der 33. Minute lochten die Gastgeber zum 2:1-Halbzeitstand ein.
Als der Schiedsrichter abpfiff, wunderte ich mich sehr. Vor lauter Aufregung über dieses unfaire Spiel war die Halbzeit gefühlt die kürzeste, die ich je erlebt hatte.

In der Pause konnte man kumpelhaftes Klopfen der Gastgeber auf die Schiri-Schultern beobachten. – Kein Kommentar!

Die Stimmung wurde in der 2. Halbzeit keineswegs besser.

Das 3:1 (38. Min.) war ein eindeutiges Abseitstor. Überhaupt diskutierten unsere Spieler später, ob drei, vier oder fünf der gegnerischen Tore Abseits gewesen seien. Außer bei dem 3:1 kann ich es bei keinem eindeutig bestätigen, aber es ist ja schon merkwürdig, dass „3“ die genannte Mindestzahl war.

Als Toni im Strafraum so was von eindeutig zu Boden gerissen wurde, dass wahrscheinlich selbst Menschen, die noch nie Fußball gesehen und keine Ahnung von den Regeln haben, bemerkt hätten, dass das so sicher nicht zu dem Spiel gehört, ließ der Schiedsrichter weiterspielen. Laut Toni war sogar der gegnerische Trainer der Meinung, dies sei ein klarer Elfmeter gewesen.

Am Ende stand es 6:1, obwohl Baumberg nicht besser Fußball gespielt hatte. Sie waren nur cleverer – ich weigere mich, dies als „besser“ zu bezeichnen – darin, den Gegner mittels heftiger körperlicher Attacken zu demontieren.

Als Kevin nach dem Abpfiff wütend gegen seine Flasche trat, sagte ich: „Die Flasche hat nicht gepfiffen.“ – Möglicherweise hatte ich diese Aussage nicht ausreichend durchdacht – oder warum mussten wir plötzlich lachen?!?

Der Oberhammer kam jedoch erst nach dem Spiel, als unsere Spieler Ärger mit einem Baumberger Vater bekamen. Da noch diesbezügliche Klärungen im Raum stehen, darf ich leider nichts Näheres darüber schreiben, was mir, ehrlich gesagt, schwerfällt.
Sagen wir so: Auch wenn sie sich über das Ergebnis berechtigterweise ärgern, dürfen sich Arian, Jan Morten, Kevin, Lars, Loris, Luca, Noah, Patrick, Robin, Till, Tim, Toni, Yakup freuen, Baumberg halbwegs heil überstanden zu haben.

Bleibt zu hoffen, dass dieses Spiel ein Einzelfall war. Mir sind vergleichbare Horrortrips aus früheren Baumberg-Spielen nicht in Erinnerung.
Sollte sich das häufen, kann man nur empfehlen, dort künftig besser gar nicht mehr anzutreten, denen 2 Tore und 3 Punkte zu schenken – und sich dafür den Spaß am Fußball zu bewahren.