Wow! Die BVG-C1 war mit Arian, Jan Morten, Kevin, Lars, Loris, Luca, Noah, Patrick, Philipp, Robin, Till, Tim, Timo, Toni, Yakup gestern ausnahmsweise mal vollzählig vertreten!

Beim Hinrunden 2:4-Sieg in Quettingen waren unsere Jungs spielerisch eindeutig überlegen gewesen. Dass der Sieg nicht höher ausgefallen war, hatte lediglich daran gelegen, dass sie nicht an Schlammschlacht-Verhältnisse gewöhnt sind.

Da sollte es doch diesmal ein Spaziergang werden .... – dachten vermutlich viele. Wie sonst lässt sich erklären, dass sich der Tabellenfünfte vom Tabellenletzten in den ersten Spielminuten derart hinten rein drängen ließ? Einziger Vorteil: Weil das Spiel zunächst nur vor unserem Tor stattfand, mussten wir Zuschauer wenigstens nicht in die Sonne gucken.

Das 1:0 und 2:0 in der 6. und 7. Minute (beide Toni ) entsprachen dann auch nicht wirklich dem bisherigen Spielverlauf.
Aber das ging ja offenbar doch ganz leicht! Also ließen es die Gastgeber weiterhin an Biss fehlen.
In der 16. Minute verkürzte der TuS folgerichtig auf 2:1.
Eine Minute vor dem Pausenpfiff erzielten die Gäste den Ausgleich. Ich hab’s nicht gesehen, da ich zu dem Zeitpunkt das Vereinsheim hüten musste, aber lt. elektronischem Spielbericht war der Torschütze Aaron Tambwe Olangi – ein Name, den man sich merken muss!

Es waren erst 3 Minuten der 2. Halbzeit gespielt, als Luca nach Pass von Tim zum 3:2 traf. Hoffentlich waren unsere Jungs jetzt endlich aufgewacht!

Doch wenig später geschah etwas, das wir alle so noch nicht erlebt hatten: Loris und Aaron Tambwe Olangi befanden sich im Zweikampf im 16er nahe der Gräfrather Torauslinie. Plötzlich hob Aaron die Hand und gleichzeitig ertönte ein Pfiff. Zu unserer Verblüffung zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Hatte Loris gefoult? Wir hatten es nicht gesehen.
Doch was macht Aaron Tambwe Olangi? Er – Quettinger Spieler! – geht beim Spielstand von 3:2 für Gräfrath zum Schiedsrichter und erklärt, er sei nicht gefoult worden, er habe lediglich angezeigt, dass der Ball im Aus und Loris als Letzter dran war. Chapeau!!! - Und der Schiedsrichter entscheidet sich um: Ecke.
Besonders tragisch wurde die Sache dadurch, dass beide Mannschaften im weiteren Spielverlauf nicht mehr viel zustande brachten. Selten hatten wir Gräfrather Eltern uns sooo sehr ein weiteres Tor gewünscht. Nicht wegen des Ergebnisses an sich, sondern um Aaron die Last von den Schultern zu nehmen, mit seiner bewundernswerten Fairness seine Mannschaft sehr wahrscheinlich um einen Punkt gebracht zu haben.
Doch leider blieb es beim 3:2.
Aaron hätte einen Fairness-Pokal verdient! Stattdessen musste er die Schelte seines Trainers und seiner Mannschaftskameraden hinnehmen. Wir fühlten uns ziemlich hilflos! Spontan hatte ich schon bei der Aktion beschlossen: „Dem Spieler gebe ich nachher als Dank für seine Fairness eine süße Tüte.“ Nach Spielende kamen uns Zweifel. War das angemessen? Würde das wie „Bezahlung“ wirken?
Letztlich machte ich es doch. Als ich (leider mit einem saumiesen Gesichtergedächtnis gesegnet) auf ihn zuging und fragte: „Du bist das doch, der das mit dem Elfmeter gesagt hat, oder?“, sagten gleich mehrere seiner Mannschaftskameraden, als sie die süße Tüte sahen, lachend: „Nein, ich war das!“ Scheint, dass sie ihm da schon verziehen hatten. Zumindest sagte niemand sauer: „Ja, das war der Idiot!“ oder ähnliches.
Quettingen hätte auch mit einem Unentschieden keine Chance mehr gehabt, auf den vorletzten Tabellenplatz aufzurücken, selbst wenn sie die beiden letzten Spiele gewinnen würden. Das schmälert aber nicht Aarons Aktion! Es macht höchstens die Trainerschelte weniger verständlich.

Jungs, das nächste Mal gewinnt Ihr aber bitte wieder ganz aus eigener Kraft!!!