Leander Goralski will ganz oben angreifen




Leander Goralski hat die Schnelllebigkeit des Fußballs am eigenen Leib erfahren - und will noch höher hinaus.

Manchmal geht eben doch alles ganz schnell im Fußball. Davon kann vor allem Weltmeister Christoph Kramer ein Lied von singen, der völlig überraschend in den Kader für die Weltmeisterschaft in Brasilien rutschte. Die Schnelllebigkeit des Fußballs hat auch Leander Goralski am eigenen Leib erfahren - auch wenn es sich nicht um eine Weltmeisterschaft gehandelt hat.

19. Mann beim Auswärtsspiel in Dortmund

Es war der 27. November 2012. Die damals noch erstklassige Fortuna stand vor keinem normalen Auswärtsspiel. Für die Mannschaft des damaligen Trainers Norbert Meier ging es in den Fußball-Tempel nach Dortmund, wo rund 81.000 Zuschauer das Stadion in einen wahren Hexenkessel verwandelten. Auch dabei der damals 18-jährige Leander Goralski, der als 19. Mann den Kader der arg personal gebeutelten Fortunen aufstockte. "Glauben konnte ich das damals nicht", erinnerte sich Goralski gern zurück, der zu diesem Zeitpunkt noch für die U19-Mannschaft der Rheinländer aktiv war. "Die Aufregung", erklärte der 20-jährige Solinger, "war natürlich enorm, aber im Teamhotel hat sich das alles etwas gelegt". Die Geschichte ist dann auch relativ schnell erzählt. Die Meier-Elf feierte einen überraschend Punktgewinn in Dortmund und Goralski ein unvergessliches Erlebnis - auch wenn es für keine Einsatzminuten gereicht hat. "Als ich vor den 81.000 in Dortmund unten auf dem Rasen stand, war das schon ein geiles Gefühl", verrät Goralski. Es sollte die einzige Berufung für die erste Mannschaft der Fortuna sein – bis heute. Jetzt spielt der mittlerweile 20-jährige für die "Zwote", an seiner Seite - Routinier Jens Langeneke.

Niederlage in Essen vor den Augen von Oliver Reck

Auch bei der jüngsten Auswärtsniederlage bei Rot-Weiss Essen bildeten Goralski und der 37-jährige Langeneke die Innenverteidigung. Mit seinem großen Erfahrungsschatz von 209 Einsätzen für Fortuna Düsseldorf hilft der Routinier der Mannschaft enorm weiter. Davon scheint auch Goralski zu profitieren, der ohnehin mit seinen 1,92 Metern ein Gardemaß für einen Innenverteidiger mitbringt. Verhindern konnte aber auch er die Niederlage am Ende nicht. Dabei war die Vorfreude auf das Freitagabendspiel enorm. Keine Frage - die Bedingungen hätten dafür kaum besser sein können: Flutlichtspiel, 10.000 Zuschauer und Profitrainer Oliver Reck auf der Tribüne, der ganz genau hingeschaut haben dürfte. "Vor so einer Kulisse zu spielen ist einmalig", unterstrich der Innenverteidiger, der in Punkto großartige Kulisse schon selbst erfahren genug ist.

Eine schöne Anekdote gibt es noch. Ähnlich wie Weltmeister Christoph Kramer begann Goralski seine Karriere beim kleinen BV Gräfrath aus Solingen. Wer weiß, vielleicht ist der Solinger Amateurverein ja bald schon um einen bekannten Sohn reicher. Trotz bester fußballerischer Voraussetzung lässt sich Goralski nicht blenden. "Ich muss weiter an mir arbeiten", äußerte der Abwehrmann, der ganz genau weiß, das Talent allein nicht reicht, um erfolgreich zu sein. Aber im Fußball ticken die Uhren anders und es kann auf einmal ganz schnell gehen...