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Thema: Die B1 - ein Nachruf

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    Unglücklich Die B1 - ein Nachruf

    Die Spielabbrüche-Mannschaft gibt es nicht mehr.

    Sorry, dass ich den Bericht über das langsame „Sterben“ erst mit über einem Monat Verspätung fertig habe!

    Die Idee, die B1 zurückzuziehen und mit der personell ebenfalls schwächelnden A1 zusammenzuführen, wurde zum Rückrundenbeginn zunächst auf Eis gelegt, da es am Ende der Hinrunde gar nicht so schlecht ausgesehen hatte.

    Am 05.02.17 standen bei Sportring 2 nur acht BVG-Spieler auf dem Platz. Nachdem Souleymane recht früh eine berechtigte gelbe Karte bekommen hatte, bat der Schiedsrichter ihn, sich wegen der Rückennummer umzudrehen. Souleymane kam der Aufforderung nicht nach, weil er sie mangels Deutschkenntnisse nicht verstand, und sollte dafür 5 Minuten vom Platz gestellt werden. Trotz unserer Erklärungen und der dankenswerten Unterstützung der SR-Trainer und -Anhänger wurde die Entscheidung nicht zurückgenommen. Wir erklärten uns außerstande, mit nur sieben teilweise angeschlagenen Spielern weiterzuspielen. Das Spiel wurde mit Stand bei Abbruch (3:0 für SR) gewertet.

    Witterungsbedingt fiel das für den 12.02.17 angesetzte Spiel gegen Lützenkirchen aus.

    Am 19.02.17 stand das Heimspiel gegen Ditib Solingen auf dem Programm – die einzige Mannschaft, die in der Hinrunde angesichts unseres 8-Mann-Kaders die eigene Spielerzahl auf neun reduziert hatte. Daher erwarteten wir ein faires Spiel – und erlebten eine Katastrophe.
    In den seltenen Fällen, in denen mal elf B1-Spieler auf dem Platz standen, zeigten sie, dass sie durchaus Fußball spielen können. So auch diesmal. Der BVG führte sogar zeitweilig. Mangels Schiedsrichter pfiff ein Ditib-Trainer. Es hieß, er sei in Erinnerung an den Hinrunden-Kantersieg mit der B-Truppe angereist. Sein Ärger über diese Fehleinschätzung führte zu merkwürdigen Verhaltensweisen und Entscheidungen.
    Als in der Nachspielzeit beim Stand von 3:3 nichts darauf hinwies, dass sein Team noch den Siegtreffer erzielen würde, brach er das Spiel ab. Es gab keine Bedrohung, keine Eskalation – nichts, was das gerechtfertigt hätte. Der Spieler, der ihn angeblich angepöbelt hatte, war längst vom Platz gestellt. Auch die Gräfrather Fans, die sich bei einer vorherigen No-Go-Entscheidung berechtigt aufgeregt hatten, waren längst wieder ruhig. Selbst wenn irgendetwas passiert wäre, hätte es in der 82. Minute auch ein normaler Abpfiff getan.
    Hätten wir nicht mittlerweile zurückgezogen, wäre das Spiel wohl wiederholt worden. Und natürlich wäre Ditib dann mit dem A-Kader angetreten und hätte gewonnen.
    Einige Fußballversteher versuchen verzweifelt, mir klarzumachen, dass es von der Regel „Ein abgebrochenes Spiel kann nie so, wie es beim Abbruch stand, gewertet werden.“ keine Ausnahme gibt. Aber das stimmt so ja nicht, wie fast alle unsere Rückrunden-Spiele zeigen. Vielleicht gilt das nur für vom Schiedsrichter wegen Eskalation o. ä. abgebrochene Spiele? Was aber ist mit grundlosen, unerklärlichen Abbrüchen? Dafür gibt es doch vermutlich gar keine Regel.
    In meiner Ausbildung habe ich gelernt, ein Kreditvertrag ist nichtig, wenn ein sittenwidriger Wucherzinssatz erhoben wird. Wenn ein erwachsener, mündiger Mensch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte einen Vertrag unterschreibt, ohne vorher richtig zu rechnen, ist er doch eigentlich selbst schuld. Trotzdem schützt ihn das Gesetz. Sittenwidrig = unwirksam.
    Wir hatten den Abbruch weder durch Blödheit noch durch ein Vergehen verschuldet!
    Ich verstehe nicht, warum die Grundlagen unseres Rechtssystems im Fußball nicht gelten! Unschuldsvermutung? Verurteilungen nur aufgrund von Beweisen, Indizien oder unvoreingenommenen Zeugen? – Nicht im Fußball!
    Vielleicht muss man Schiedsrichtern Allmacht einräumen, um sie zu schützen, aber dass das auch für Trainer gilt, die Schiedsrichter „spielen“?!?! Dazu wurde mir erklärt, sie spielten nicht Schiedsrichter, sie seien es in dem Moment – mit allen Rechten und Pflichten. – Gut! Akzeptiert! Wenn der Ditib-Trainer aber Unparteiischer mit allen Pflichten war, was, wenn nicht sittenwidrig, war dann der Spielabbruch? Es war eine durch keine Regel gerechtfertigte Spielmanipulation mit dem eindeutigen Motiv, seiner Mannschaft zu mehr als dem erspielten einen Punkt zu verhelfen.
    Wegen des B1-Rückzuges entfiel die Entscheidung. Doch wenn sich der Fußball nur halbwegs den Gesetzen und Werten unserer Gesellschaft verpflichtet fühlt, hätte es nur eine geben dürfen: Der Abbruch ist nichtig! Das Spiel wird mit 3:3 gewertet.
    Sorry, aber jede andere Sichtweise werde ich nie verstehen!

    Am 21.02.17 fuhr die B1 zu Leichlingen 2. Trotz unserer 7:1-Niederlage war der gegnerische Trainer voll des Lobes, wie sehr sich die BVG-B1 seit der Hinrunde verbessert habe.

    Nur neun Gräfrather kämpften am 05.03.17 zu Hause gegen den VfB Solingen 2. Unglaublich, dass sie zur Pause nur 1:2 zurücklagen! Verständlich, dass sie sich irgendwann müde gelaufen hatten. Endstand: 1:8.

    Am 12.03.17 in Quettingen traten sogar nur acht BVGler an – und erzielten trotzdem die 0:1-Führung! Natürlich hatten sie gegen die Überzahl auf Dauer keine Chance. Zur Pause stand es 4:1. Nach der Pause konnten verletzungsbedingt nur noch sieben Gräfrather antreten. Kurz nach dem 5:1 verletzte sich ein weiterer Spieler. Der BVG war nicht mehr spielfähig, das Spiel wurde in der 62. Minute beendet.

    Mit nur sieben Spielern startete der BVG am 19.03.2017. Die Gäste des Post SV 2 spielten fair nur zu neunt. Sekunden vor dem Pausenpfiff – es stand 0:3 – wurde Pascal K. im Tor von einem Gegner unabsichtlich verletzt. Er konnte nicht weiterspielen. Das war das Ende dieser Begegnung und zugleich der B1.

    Spieler und Trainer hatten so lange gekämpft, um die Mannschaft am Leben zu erhalten, aber an dem Tag war der „Nase voll“-Punkt endgültig erreicht.

    Aufgrund der A1-Personalnot spielten seit Anfang dieses Jahres i. d. R. fünf B1er (also fast der gesamte Kader) am Samstagabend für die A1, oft sogar über 90 Minuten, was an den für das Unterzahlspiel am Folgemorgen benötigten Kräften zehrte. Trotzdem war das für uns selbstverständlich.
    Wäre uns in ähnlicher Weise Unterstützung zuteilgeworden, würde die B1 noch existieren.
    Ein ganz dickes Dankeschön allen, die sämtlichen Widrigkeiten zum Trotz immer wieder bei uns ausgeholfen haben, und natürlich den B1-Spielern, die so lange durchgehalten haben!!!
    Geändert von AS263 (01.05.2017 um 16:39 Uhr)

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