Spielbericht vom 29.11.2008


Ergebnis: 2 : 2 (HZ: 2 : 0 für den BV Gräfrath)


Mannschaftsaufstellung:

Vogel, Lauenroth, Koss, Eckhoff; Schulten, Bürgel, Koc, Ayten, Wentzeck; Spiesl, Kucybala.


Spielerwechsel:

Otto für Bürgel (44. Minute), Handt für Spiesl (65. Min.), Lehnardt für Koc (67. Min.).


Besondere Vorkommnisse:

Schiedsrichter Bernd Flemm hatte die äußerst faire Begegnung jederzeit im Griff.


Tore:

1 : 0 (34. Min.) Spiesl, von Ayten schön frei gespielt, lässt dem Torhüter der Union keine Abwehrmöglichkeit, 2 : 0 (40. Min.) Bürgel braucht nur noch einschieben, nachdem Spiesl auf der linken Seite ein Klassesolo hingelegt hatte und den Ball für Bürgel maßgerecht hinlegte.//2 : 1 (65. Min.) die Union verwandelt einen Elfmeter. 2 : 2 (67. Min.) der Kopfball eines Union-Spielers landete unerreichbar für Vogel im Winkel.


Heute standen sich erneut die beiden besten Solinger A-Jugendmannschaften –diesmal in der Meisterschaft- gegenüber. Vorab: Das Spiel hielt diesmal nicht das, was es versprach. Beide Pokalspiele waren spielerisch von beiden Mannschaften eine ganze Klasse stärker. Dennoch entwickelte sich ein ganz ordentliches Fußballspiel; vielleicht waren wir von den Pokalspielen auch zu sehr verwöhnt.

Die Union zog sich zunächst weit zurück und wollte uns erst einmal kommen lassen und selbst auf Konter lauern. Ob dieser Taktik waren wir zunächst einmal etwas verwirrt. Dies und der gegenseitige Respekt erklärte, dass beide Mannschaften zunächst mal nichts Großartiges zustande brachten. Die erste Torchance hatte dann der BV, als Christian Spiesl alleine vor dem Torwart auftauchte. Dieses Mal gewann der Torhüter der Union dieses Duell noch. Kurze Zeit später hatte er jedoch keine Abwehrmöglichkeit, als ihm Spiesl, nach Anspiel von Ayten, in nahezu identischer Position keine Chance ließ. In den letzten 20 Minuten der ersten Hälfte hatten wir dann eigentlich unsere beste Zeit. Der Ball lief gut, das Aufbauspiel der Union wurde frühzeitig gestört und wir bekamen unsere Torchancen. In der 40. Minute wurden diese Bemühungen dann erneut vom Erfolg gekrönt. Christian Spiesl legte auf der linken Seite ein Klassesolo hin, vernaschte fast die gesamte Union-Abwehr und hatte dann noch die Übersicht, den Ball auf Bürgel zu legen, der in der Mitte heran gelaufen kam. Bürgel hatte dann keine Mühe mehr, den Ball über die Linie zu drücken. Das Durchsetzungsvermögen und die Übersicht von Spiesl waren allerdings die Grundlage zu diesem Tor. Leider verletzte sich Bürgel beim Torschuss, so dass er gegen Otto ausgetauscht werden musste.

In der Halbzeitpause konnten wir dann in unserer Kabine die mächtige Standpauke des Uniontrainers hören. Der war wohl mächtig stinkig, wenn man dies einmal an der Lautstärke festmachen will. Wir nahmen uns vor, nun noch besser nach hinten zu arbeiten und unsere Fehlerquote im Aufbauspiel, die gestern zu hoch war, zu verringern. Mehr Konzentration und damit weniger Ballverluste wurde eingefordert. Zudem nahmen wir uns vor, ruhig auf das zu reagieren, was aus der gegnerischen Kabine zu uns herüber schall. Die Union machte aber jetzt mächtig Druck und trug immer wieder gefährliche Angriffe vor. Wir kamen jetzt zu spät hinten raus und gerieten einige Male ins Schwimmen. Mit Glück und Geschick verteidigten wir unseren Vorsprung. In der 65. Minute pfiff der gute Schiedsrichter dann einen Elfmeter gegen uns, den der Union-Spieler souverän zum 1 : 2 Anschlusstreffer verwandelt. Beim „Gegenangriff“ fasste sich dann Christian Spiesl an den Oberschenkel und musste verletzt raus. Gute Besserung Chris, wir brauchen Dich! Für ihn kam Dustin Handt, der sich bereits für eine eigentlich anders beabsichtigte Auswechslung warm gemacht hatte. In der 67. Minute fiel dann der 2 : 2 Ausgleichstreffer. Nach einem Angriff über die rechte Außenseite fand die Flanke dann den Kopf eines Mitspielers. Der Kopfball landete dann unerreichbar für Torhüter Vogel im Winkel unseres Gehäuses. Kurz nach dem Tor ging dann Koc für Lehnardt vom Feld. Lehnardt rückte in die Spitze und Handt, der nach langer Verletzungspause an seinem heutigen Geburtstag (17 Jahre, herzlichen Glückwunsch!) den Weg in das Team zurück fand, ging auf die linke defensive Mittelfeldposition. Ziel war es, mit dieser Umstellung der gegnerischen Nummer 7 den Schwung zu nehmen, was auch zunehmend besser gelang. In der Schlussphase des Spiels hatten wir dann wieder die besseren Chancen. Einmal zog Kucybala knapp links am Tor vorbei, ein weiteres Mal ließ Kucybala –warum auch immer- den Ball einfach im Strafraum liegen, anstatt weiterzuspielen und den Ball auf den völlig freistehenden Wentzeck oder auf den am langen Pfosten lauernden Lehnardt zu spielen. Diese Aktion habe ich überhaupt nicht verstanden!

Das Unentschieden war aus meiner Sicht am Ende leistungsgerecht, auch wenn wir eine 2 : 0 Pausenführung verspielt haben. Natürlich hätte ich lieber gewonnen. Am Ende eines Spiels darf man bei einem solchen Spielstand gegen eine Mannschaft wie die Union nicht einfach nach vorne rennen, sondern muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein, bevor man in einen Konter läuft und ganz mit leeren Händen da steht. Alles oder Nichts spielt man im Pokal; eine Meisterschaftsrunde ist aber lange genug, um auch einmal liegen gelassene Punkte auszugleichen. Vielleicht waren diese taktischen Gedanken beider Trainer auch der Grund dafür, dass das Spiel am Ende nicht so in Erinnerung bleiben wird, wie die beiden Pokalspiele. Sei es drum; unsere Ausgangslage hat sich weder verbessert noch verschlechtert. Und wer uns am Anfang der Saison gesagt hätte, dass wir die Leistungsklasse gemeinsam mit der Union bisher so klar bestimmen, den hätten wir sicherlich für verrückt erklärt. Doch Vorsicht, auch nach diesem Spiel ist nichts erreicht. Jeder der kommenden Gegner wird sowohl uns als auch der Union alles entgegenhalten was möglich ist. Es ist doch immer reizvoll, die Mannschaften auf den vorderen Plätzen abzuschießen. Aus diesem Grunde seid gewarnt: Nichts und Niemanden dürfen wir auf die leichte Schulter nehmen, sonst landen wir hart auf dem Boden.

Jetzt steht erst einmal das Pokalspiel am Dienstag gegen Lützenkirchen an. Ein Gegner, der uns sicherlich alles abverlangen wird, geht es doch in einem Halbfinale um den Einzug in´s Finale und in den Niederrheinpokal – und wer will da nicht hin. Da sind wir noch einmal mächtig gefordert!

Euer Trainer