BV Gräfrath – Anadolu-Munzur Solingen

Weg mit dem Bart – Her mit den Punkten
Trotz souveräner 3:0 Führung am Ende nur ein 3:2 Sieg gegen Anadolu. Es passt noch nicht alles richtig zusammen. Gräfrath präsentiert sich in 2 unterschiedlichen Halbzeiten wie Tag und Nacht. Heute nur halbzeitweise an die Leistungen aus dem Langenfeldspiel angeknüpft. Halimi beendet seine kleine Minikrise und trifft. Palombo mit Doppelpack an die Spitze von Solingens Torjägern.

Am Ende hieß es mächtig zittern. Der 3:3 Ausgleich lag den Gästen mehr als einmal auf dem Fuss. Und er wäre sogar noch gerecht gewesen. Gräfrath konnte nach 90 Minuten froh über die 3 Punkte im Heimspiel gegen Anadolu sein. Auch wenn es ein knapper, ein sehr knaper Sieg war. Dabei hatte alles so glänzend angefangen. Durch einen schnellen Doppelpack von Claudio Palombo (9./11.) war Gräfrath mit 2:0 in Führung gegangen. Nach dem 3:0 durch Asip Halimi (16.), der dadurch seine kleine Minikrise überwand, endlich wieder traf und sein Tor mit einer obligatorischen „Rasierapparat“ Gestik untermalte, sahen alle die Hausherren auf dem besten Weg es ihren Ligakonkurrenten Vatanspor und Rosaneri gleich zu tun und die Gäste mit einem zweistelligen Ergebnis nach Hause zu schicken. Aber so genial und erfrischend die 1. Halbzeit war, umso auf gut deutsch „beschissener“ war Durchgang 2. Auch das Trainer Uwe Tank insgesamt nur 1 Wechsel vornahm war unverständlich. Er brachte Laghmouchi für den heute nicht ganz so starken Schick. Was aber auch daran lag, dass Schick auf der für ihn völlig ungewohnten rechten Seite im Mittelfeld spielen musste. Dem Gräfraher Spiel ging so locker 50% an Kreativität verloren. Zwar konnnte Philipp Schulten einige gute Akzente setzen, aber die Doppelachse Schulten/Schick ist eben effektiver und immer wenn eben diese 2 Mittelfeld Akteure in der Konstellation gespielt haben, hat Gräfrath nicht verloren. Aber wie schon gesagt: So gut die Offensive in den ersten 45 Minuten funktionierte, so schnell ging ihr und dem gesamten Kader anscheinend die Luft aus. Der 3:1 Anschlusstreffer noch vor der Halbzeit (43.) war erst der Anfang. Denn es kam ja noch ein wenig schlimmer. War der erste Gegentreffer noch das Ergebnis von Unachtsamkeit so war Treffer Nr. 2 (64.) zum 2:3 aus Sicht der Gäste die Folge von Nachläßigkeit und Trägheit und einfach nur bittere Strafe. Gräfrath wachte teilweise noch mal aus seinem „Winterschlaf“ auf, aber 100% Chancen wurden jetzt kläglich vergeben. So z. B. Jan Bickenbach, der den türkischen Keeper wunderbar verladen hatte. Dieser lag am Boden, war bereits geschlagen, doch statt den Ball an ihm vorbei ins leere Tor zu schieben, schoss er ihn aus kürzester Distanz an. Die Nerven lagen jetzt blank bei Gräfrath und man musste regelrecht bis zum Abpiff des Unparteiischen zittern bis dieser schmeichelhafte Sieg unter Dach und Fach war. Neben Palombo und Halimi, der sich später durch starke Laufarbeit und Laufbereitschaft auszeichnete und sogar bis mit in die Abwehr ging und verteidigte konnten sich auch Kapitän Bastian Kreienbaum und Philipp Schulten auszeichnen, der immer wieder gerade in Halbzeit 1 gute Offensivakzente setzte. Ob durch gespielte Pässe oder selbst aufs Tor knallte. Das er frühzeitig durch Gelb-Rot duschen gehen musste sei mal dahingestellt. Aber seine 1. Gelbe Karte resultierte auch von einem „taktischen“ Foul, als er seinen Gegenspieler am Trikot festhielt. Dieser wäre sonst „durch“ gewesen. Es war einer dieser typischen Aktionen, bezeichnend für Gräfrather Tugenden. Zweikämpfe bestreiten und gewinnen, Einsatz- und Laufbereitschaft. Kapitän Kreienbaum versuchte als typischer „6er“ vor der Abwehr alles und gab sein bestes, um als Staubsauger „aufzuräumen“. Alles in allem war es die Mannschaftsleistung allgemein die zu diesem Ergebnis führte. 1 Woche bleibt mal wieder um „Baustellen“ zu beenden, Gespräche zu suchen und das oder die richtige(n) Mittel und Motivation(en) zu finden. Erfreulich ist wohl für alle aber eines ganz gewiss: Im nächsten Spiel sieht man Asip Halimi fein glatt rasiert…

Aufstellung:

Brückmann (1) – J. Huber (18), Bacopoulos (3), M. Huber (22), - B. Kreienbaum (4), Schick (8) (ab 75. Laghmouchi (6)), Bickenbach (13), P. Schulten (15) - Wurthmann (17), Halimi (7), Palombo (11)

Tore (Gräfrath):

1:0 (9.) Palombo (Vorlage: noch in Bearbeitung…)

2:0 (11.) Palombo (Vorlage: Wurthmann)

3:0 (16.) Halimi (Vorlage: Palombo)

Zitat(e ) des Tages:

„Herr Schiedsrichter, der kann Sie nicht verstehen!“ - Asip Halimi