1. FC Monheim II - BV Gräfrath II 11:0 (5:0) sowie BV Gräfrath II - HSV Langenfeld II 1:8 (1:3).

Die C2-Junioren des BVG kamen in dieser Woche gleich zweimal böse unter die Räder. Gegen Monheim und Langenfeld, die beide im Tabellenmittelfeld rangieren, gab es nichts zu holen. Spielerisch, taktisch und vor allem konditionell waren die Gegner den Gräfrathern teils haushoch überlegen. Zwar blieb der BVG nicht gänzlich chancenlos, schaffte es aber wieder einmal nicht, die wenigen sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen.

In Monheim verdarb dem BVG nicht nur das schlechte Wetter mit Dauerregen und ungemütlichen Temperaturen die Lust am Fußball. Vor allem die klare Dominanz der Gastgeber im Rheinstadion machte eine ausgeglichene Partie unmöglich. Zu wenig Gegenwehr, Angst in den Zweikämpfen und ungenügende Laufbereitschaft waren weitere Gründe, warum die Gräfrather bereits zur Pause mit 0:5 hinten lagen und anschließend weitere sechs Tore kassierten.

Weitaus besser gestaltete sich zunächst das Heimspiel gegen den HSV. Mit einer recht defensiven Ausrichtung hielten sich die Gräfrather lange schadlos. Mit Lisa aus der D-Jugend als Verstärkung aus der Sechser-Position bzw. später in der Innenverteidigung hatten es die Gäste über weite Strecken ausgesprochen schwer, zu guten Chancen zu kommen. Tatsächlich hatte sogar der BVG die erste aussichtsreiche Gelegenheit der Partie (13.), als Sima und Marcel im gegnerischen Strafraum kombinierten, Kausi jedoch nur eine bessere Rückgabe zustande brachte. Fast postwendend kassierte der BVG durch einen Konter das 0:1 (14.), kurz darauf nach einer ähnlichen Aktion das 0:2 (15.) und 0:3 (16.). Dieser Dreifachschlag warf die Platzherren heftig zurück. Doch genau in dieser Phase markierte Sima das 1:3 (18.), als er sich im Strafraum vehement im Zweikampf durchtankte und den Ball in den Maschen versenkte. Damit erwachte bei einigen Gräfrathern neuer Mut. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn Sima danach (28.) sein Solo mit dem 2:3 abgeschlossen hätte statt den Torwart anzuschießen? So ging es mit einem 1:3 in die Pause.

Und leider wirkte die lautstarke Pausenansprache des HSV-Trainerteams, denn die Gäste erhöhten kurz nach dem Wiederanpfiff auf 1:4 (36.), was bereits einer Vorentscheidung gleichkam. In der Folge spielte der BVG nach seinen (limitierten) Möglichkeiten mit, verrannte sich aber auch zu häufig, verlor nach halbherzigen Zuspielen den Ball oder stellte sich entweder naiv oder ängstlich in den Zweikämpfen an. Das führte dazu, dass es vor dem gegnerischen Tor fast gar nicht mehr gefährlich wurde, obwohl die HSV-Abwehr alles andere als sattelfest war. Gleiches galt für die Verteidigung der Platzherren, die jedoch für ihre Fehler gnadenlos bestraft wurde: Ein Stürmer ließ mit zwei Körpertäuschungen drei Defensivspieler alt aussehen und schlenzte den Ball zum 5:1 (40.) ins Tor, nach einem verunglückten Querpass im Strafraum konnte sich ein Angreifer die Ecke aussuchen (1:6, 49.), bei einer Flanke verpassten zwei Verteidiger den Ball, dann wurde nicht konsequent geklärt und der Ball verirrte sich ins Tor (1:7, 53.), und nach zuvor gefühlten sechs Fehlversuchen führte ein weiterer Konter zum 1:8 (70.).

Nur eine gute Chance spielte sich der BVG in der zweiten Halbzeit heraus: In der 55. Minute setzte sich Sima auf der Außenbahn gut durch, schüttelte seinen Verfolger ab und flankte mustergültig in die Mitte. Dort brachte Björn den Ball mit Mühe unter Kontrolle (statt zu köpfen oder den Ball direkt abzunehmen) und versuchte es mit einem Seitdrehschuss, der dem Torwart keine Probleme bereitete.

Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass sich nun die unzureichende Vorbereitung der Spieler vor der Saison rächt. Der Unwillen einer Reihe von Spielern, an die Schmerzgrenze und darüber hinaus zu gehen, wurde schon damals deutlich, nun erhält leider die gesamte Mannschaft dafür die Quittung. Auch die teils mangelnde Moral, taktische und soziale Disziplin sowie Konzentrationsmängel und latente Konditionsschwäche sind die Gründe für die sportliche Situation. Wohlgemerkt gibt es im Kader einige Spieler, die sehr wohl willens sind, sich zu quälen und sich mit harter Trainingsarbeit zu verbessern. Diese Spieler sind es auch, die sich für die kommende Saison berechtigte Hoffnung auf die jeweiligen leistungsorientierten Mannschaften (B1, C1) machen dürfen, während die anderen sich die Frage gefallen lassen müssen, ob Fußball als Mannschaftssportart mit Leistungsgedanken wirklich das Richtige für sie ist.

Die Trainer der entsprechenden Teams in der Saison 2012/2013 haben bereits vor einigen Wochen mit der Sichtung für die neue Spielzeit begonnen. In den noch verbleibenden Trainingseinheiten und Spielen können und müssen die Jungs zeigen, wo sie ihre sportliche Zukunft sehen und sich mit Leistung und Einsatzwillen präsentieren.