SSV Lützenkirchen II - BV Gräfrath 9:1 (3:0).

Es war das letzte Auswärtsspiel, manch einer sagt nun vielleicht sogar: Gott sei Dank, es war das letzte Auswärtsspiel! Gegen den Tabellenvierten war der BVG zwar nicht gänzlich chancenlos, wurde aber einmal mehr von einem spielerisch überlegenen Team "auseinandergenommen". Auf das schwül-warme Wetter allein durften es die Gräfrather nicht schieben, dass sie unter dem Strich neun Gegentore kassierten - und sich noch bei ihrem besten Mann (Joshua im Tor) bedanken konnten, dass die Niederlage nicht noch erheblich höher ausfiel. Viel mehr zeigte sich, dass die Jungs teilweise zu unerfahren, zu wenig abgeklärt, schlicht zu naiv agieren, manchen mangelt es an der nötigen Dreistigkeit, andere müssen ihre Angst vor dem eigenen Versagen oder dem Ball oder dem Gegner ablegen, wieder andere sollten sich in Sachen Fußball lieber vor die Playstation setzen - denn nur dort ist Fußballspielen ohne Laufen und Kämpfen möglich.

Die Partie begann und endete aus Sicht des BVG sehr gut: Nach nur vier Minuten fing Sima einen Querpass in der SSV-Abwehr ab und lief plötzlich allein aufs Tor zu - wo er den Schuss leider verzog und die frühe Führung vergab. Zeitsprung zur Schlussminute: Nach einem Zuspiel von Maggie kam Moritz im Strafraum an den Ball, wuselte sich durch, drehte sich, zog ab und - traf! Auch wenn es nur der Ehrentreffer zum 1:9 war, verringerte das nicht den großen Jubel des BVG.

Was zwischen der 4. und 70. Minute passierte, soll an dieser Stelle nicht zu genau wiedergegeben werden. Auch als Trainer ärgert man sich über jedes Gegentor, ist aber - im Unterschied zu den Spielern auf dem Feld - tatsächlich machtlos. Hinterher im Forum en detail jeden Treffer des SSV zu beschreiben, das ist selbst uns dann manchmal zu viel. Daher ausnahmsweise nur die erfreulichen Dinge (von denen es auch bei einer 1:9-Pleite welche geben kann): Das mit Abstand größte Lob verdiente sich Joshua im Tor, der einige schier unglaubliche Reflexe zeigte und mehrfach vermeintlich sichere Gegentore verhinderte. Chapeau! Auch der BVG zeigte hin und wieder durchdachte Angriffe, zum Beispiel in der 40. Minute, als Moritz aus der Abwehr heraus Marcel anspielte, der den Ball zügig in die Spitze zu Björn passte, der jedoch nicht mehr herankam. Oder in der Schlussphase, als die Verteidiger mit vereinten Kräften zumindest zwei Gegentore verhinderten.

Die Trainer freut es, dass trotz der eher traurigen Ergebnisse der vergangenen Wochen die Stimmung im Team weiterhin gut ist. Auch erfreulich ist es, dass eine Reihe von Spielern sich sichtbar verbessert und die Hinweise der Trainer beherzigt hat. Fußball wird nämlich vor allem im Kopf gewonnen - Kondition, spielerisches Können, Kampfgeist und Taktik sind Grundvoraussetzung. Wenn es natürlich hierbei in irgendeinem Punkt hapert, der auch nicht durch einen anderen ausgeglichen wird, kann auch der Kopf nichts mehr bewirken.

Das letzte Heimspiel findet zum Abschluss einer wechselhaften Saison (leider) mitten in der Woche statt. Andererseits könnte es dadurch jedoch noch einmal ein Flutlichtspiel geben. Das hat ja auch was für sich. Und der BVG hat mit der SSVg Haan noch eine Rechnung offen nach der unnötigen Niederlage vor wenigen Wochen in Haan. Also, Jungs: Noch ein letztes Mal aufraffen, die letzten Energiereserven aktivieren und zum Abschluss drei Punkte holen!