SSVg Haan II - BV Gräfrath II 4:2 (1:1).

Es hätte eine echte Sensation werden können für den BVG. Doch unter dem Strich waren die Gräfrather C2-Junioren nicht clever und abgezockt genug, um in Haan drei Punkte zu entführen. Bis zur Pause jedoch waren die Gäste am Drücker und lieferten eine exzellente Leistung ab. Das nötigte sogar dem gegnerischen Trainer ein Lob nach dem Abpfiff ab: "Ich war zur Halbzeit richtig unzufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft. Und das hab ich den Jungs in der Kabine auch gesagt", sagte Thomas de Valck später im Gespräch mit den BVG-Trainern.

Die Gräfrather erwischten den besseren Start in die Partie und schnürten die SSVg von Beginn an sehr effektiv in deren Hälfte ein. Simas Schuss ans Außennetz (5.) war ein Vorgeschmack auf kommende Aktionen. In der Folge kamen die Haaner nur selten gefährlich in die Nähe des BVG-Tores, während die Gäste weiterhin Druck machten und sich fast keine Abwehrfehler erlaubten. In einer äußerst spannenden Partie kam das 1:0 (26.) durch Sima einer Erlösung gleich: Nach einer Querpass im Strafraum fackelte er nicht lange und hämmerte den Ball in den Winkel. Ausgesprochen ärgerlich war aus Sicht der Gräfrather der unnötige Ausgleich nach einem Konter der SSVg (31.). Zwar reklamierten einige Spieler und Zuschauer Abseits, doch sah der Schiedsrichter das (zu Recht) anders. Zwischenzeitlich hatte Erik die ganz große Chance zum 2:0 auf dem Fuß, doch er wurde im Strafraum noch von einem Verteidiger gestört und bekam den Ball daher nicht mehr am herausgeeilten Torwart vorbei.

Nach der Pause konnten die BVG-Jungs trotz großer Leidenschaft und noch größeren Ambitionen nicht an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen. Die Haaner nahmen das Heft mit jeder Minute fester in die Hand - und es kam, wie es kommen musste: Nach 57 Minuten erzielten die Platzherren das 2:1, nach einem Verständigungsfehler in der BVG-Abwehr erhöhten sie sogar auf 3:1 (63.) und durch einen eiskalten Konter das 4:1 (66.). Das 2:4 (68.) durch Marcel, der nach einer verlängerten Ecke goldrichtig am zweiten Pfosten stand, kam zu spät, um das Ruder noch einmal herumzureißen.

Das Fazit für den BVG fällt ausgewogen aus: Positiv zu bewerten ist die Leistung der ersten Halbzeit mit Lauf- und Kampfbereitschaft und vor allem großer Konzentration. Schade - und das ist der negative Aspekt - ist, dass sich der BVG selbst um einen Sieg bzw. zumindest ein Remis brachte. Nicht alle Spieler schaffen es, volle 70 Minuten plus Nachspielzeit an ihre körperlichen Grenzen und darüber hinaus zu gehen. Die übrigen Jungs auf dem Feld können das nicht ausgleichen, und der einzige, der am Ende profitiert, ist der Gegner. An dieser Ausgangssituation wird sich in den verbleibenden Wochen vermutlich nicht mehr viel ändern, so dass die Mannschaft sich schlicht und ergreifend quälen muss, wenn sie noch ein paar Punkte holen will.